Album

Pesä / Nest
Kuurankukka 1-3 / Hoarfrost flower 1-3
Tuija Sarantila 3

Meine Kunst

Unsichtbare Gegenstände für die Sinne zugänglich machen, das Aussprechen von unausgesprochenen Worten, Neuschöpfung, Selbstausdruck, Ausprobieren, Spielen. Dies sind einige Ausgangspunkte meiner Arbeit.

Nach dem Experimetieren mit vielen verschiedenen Materialen, habe ich im Glas mit seiner Ausdruckskraft und seinen technischen Herausforderungen die größte Inspiration gefunden. Neben der Erarbeitung von visuellen Lösungen dürfen meine Gedanken sich auch stetig mit den physikalischen und chemischen Problemen beim Umgang mit Glas beschäftigen.Bei der Verarbeitung des Glases bediene ich mich verschiedener Schmelztechniken, Fusing (dtsch. Verschmelzung), Sandstrahltechnik, Glasgravur sowie traditioneller Kupferfolien- und Bleiverglasungstechnik.

Das Glas in meinen Werken ist schon einmal benutzt worden: ich recycle. Das Rohmaterial mag für 80 Jahre in einem Einfamilienhaus als Fensterscheibe oder für einige Monaten als Schaufenster gedient haben, bis es durch irgendeinen Zufall einen Sprung bekommen hat. Das Glas eignet sich für die verschiedensten Einrichtungszwecke: Damit kann man gleichzeitig die Sicht  verdecken und Licht durchströmen lassen. Ein Kunstwerk aus farblosem Glas lebt mit der Jahreszeit und mit dem Hintergrund. Abhängig von der  Beleuchtung entwickeln sich neue Variationen meiner Werke und es ergeben sich oft sogar überraschende Anblicke.

Das Musikalische lebt eindeutig in meinen Werken. Für mich sprechen Form und Musik die gleiche Sprache, sie sind Bewegung und Gefühl, ein Prozess, der sich über die Zeit weiterentwickelt. Alle Werke sind von Rhythmen und Nuancen durchdrungen. Ich reduziere und strebe nach klassichen Tonfolgen. Die im Glas gefestigte Geschichte klingt in meinen Ohren, ein Abbild des Augenblicks, eines Gemütszustands.

Ich male nicht auf das Glas, sondern mit dem Glas. Das Gerüst der Werke wird durch dreidimensionale Oberflächenstrukturen geformt. Das durchsichtige Glas fungiert als Grenze zwischen dem Existierenden und dem Nicht-Existierenden. Manchmal ist diese Grenze für die Augen unmöglich wahrzunehmen. Unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse und Umgebungen geben dem Glas unzählige neue Nuancen. Mittendrin der heutigen grellen Reizflut gibt diese Ruhe dem Zuschauer Raum, seine eigenen Interpretationen zu finden und wirken zu lassen.